73-jähriger Bochumer erhält Schadensersatz  wegen Lebensversicherungsfonds ProRendita 4

Commerzbank zahlt 10.000 Euro nach gerichtlichem Vergleich

“Der von der Hausbank angebotene Vergleich kann als guter Teilerfolg gewertet werden”, so der Hamburger Bank- und Kapitalrechtexperte Dr. Ernst Hoffman, der die Rechte des 73-jährigen Arztes Dr. D/seines Mandanten vor dem Frankfurter Landgericht vertreten hat. In der Tat konnte die Commerzbank nicht nachweisen, dass sie eine, der Anlageform eines geschlossenen Fonds entsprechende Risikoaufklärung betrieben hat - und - nicht zuletzt, dass sie den Wünschen ihres Kunden nachgekommen ist.

Dieser hatte sich 2007 vertrauensvoll an seinen Bankberater gewandt mit dem Ziel, sein Geld zur Absicherung seines Ruhestandes entsprechend rentabel - aber in jedem Fall sicher - anzulegen. Sein Kundenberater empfahl ihm die Anlage im ProRendita 4 - einem geschlossenen Lebensversicherungsfonds. Wie etwa 17.000 weitere Anleger, die ihr Geld in die zum ERGO-Konzern gehörenden Fonds Ideenkapital ProRendita 1 bis 5 einzahlten, vertraute er der Anlageempfehlung seines Beraters-, zumal Lebensversicherungen hierzulande als nachhaltige und sichere Anlageform gelten. Die Fonds ProRendita 1 bis 5 investierten das Geld der Anleger jedoch in britische Lebensversicherungen, bei denen gänzlich andere Richtlinien gelten und die so wesentlich riskanter sind als deutsche. Bis heute haben die Beteiligungen rund 80% Verlust erlitten, was einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe bedeutet.

Zum angebotenen Vergleich zwischen der Commerzbank und dem 73-Jährigen kam es, da sich der persönliche Bankberater von Herrn D. nicht zweifelsfrei an die vorgenommene Risikoaufklärung erinnern konnte. Um weitere Unwägbarkeiten einer II. Instanz zu vermeiden, willigte der Geschädigte in das Angebot der Bank ein. Im Gegensatz zu früheren Verfahren bestand die Commerzbank in diesem Fall nicht auf ein Stillschweigen über den abgeschlossenen Vergleich. Dies kann als Hinweis auf die zunehmende Vergleichsbereitschaft der Commerzbank verstanden werden, die durch herbeigeführte Vergleiche und zeitnahe Verfahrensabschlüsse die Risiken höherer Entschädigungszahlungen reduzieren möchte. „Das gibt vielen tausend geschädigten Commerzbank-Kunden neue Hoffnung“, so der Hamburger Anlegeranwalt Dr. Ernst Hoffmann. Er vertritt eine Vielzahl falsch beratener  Commerzbank-Kunden wegen verschiedener Produkte, insbesondere Zertifikaten und geschlossenen Fonds.